Online-Seminar aus der Reihe „Dreiklang der Zeit: Kunst, Geschichte und Politik im Gespräch“
Der wenig bekannte Film „Germanen gegen Pharaonen“ aus dem Jahr 1939 ist ein Produkt der nationalsozialistischen Filmproduktion, das historische Fiktion mit Propaganda vermengt. Die Handlung stellt eine fiktive Konfrontation zwischen germanischen Völkern und einer ägyptischen Hochkultur dar, wobei die Germanen als heldenhafte Freiheitskämpfer und die Ägypter als dekadente Unterdrücker dargestellt werden. Ästhetisch orientiert sich der Film an den monumentalen Inszenierungen seiner Zeit, mit aufwändigen Kulissen und Massenszenen, die offensichtlich die Macht und Überlegenheit der „germanischen Kultur“ glorifizieren sollen. Die narrative Struktur ist simpel und dient in erster Linie der Vermittlung ideologischer Botschaften: Die Germanen werden als tugendhaft und naturverbunden dargestellt, während die Ägypter den vermeintlichen Gegenpol aus Überheblichkeit und kulturellem Verfall bilden. Propagandistisch wird der Film als Allegorie auf die NS-Ideologie interpretiert, die die „Überlegenheit“ der arischen Rasse betonen sollte. Dies spiegelt sich sowohl in der Darstellung der Charaktere als auch in den dramaturgischen Konflikten wider. Kritisch betrachtet ist der Film nicht nur historisch unhaltbar, sondern auch ein Beispiel dafür, wie Kultur für politische Zwecke instrumentalisiert werden kann.